Herzlich Willkommen

Herzlich Willkommen!
In diesem Blog dokumentiere ich, wie ich im Rahmen meiner Maturitätsarbeit ein Fahrrad aus Bambus anfertige. Das Ziel dieses Projekts ist, ein leichtes, dynamisches und stabiles Fahrrad aus einem nachwachsendem Material, dem Bambus, herzustellen. Ich werde hier auf die technischen Aspekte dieses Themas eingehen und verschiedene Inspirationsquellen aufführen. Dabei will ich Euch einen interessanten Einblick bieten, was es heisst, ein Bambusvelo zu bauen.
Wenn ihr Anregungen, Tipps oder Fragen habt, schreibt einfach einen Kommentar. Viel Spass beim Lesen!

Montag, 26. Juli 2010

Besuch bei Myrta B.

Gestern war ich bei Myrta B., der Gotte meiner Schwester, zu Besuch. Sie ist seit Jahren Bambusflötenlehrerin und wie das bei diesem Instrument Brauch ist, baut sie die Flöte mit der/dem Schüler/in jeweils eigenhändig. So hat sich über die Jahre eine kleine Werkstatt und viel Bambus angesammelt. Myrta zeigte mir, wie sie Bambus sägt, spaltet und bohrt.
So muss man zum Beispiel eine Kerbe rundum in das Rohr schneiden bevor man es zersägt, da die Faser aussen sehr zäh sind und man sie so einfacher zerschneiden kann, ohne dass es sie dem Rohr entlang rausreisst.


Ausserdem bekam ich von ihr diverse Bambusstangen geschenkt, die sie nicht mehr verwenden kann, da die Stäbe zu dicke Wände haben, um noch Flöten daraus machen zu können. Ich denke ich kann diese gut gebrauchen, um die Materie besser kennen zu lernen und um zu experimentieren. Es handelt sich bei den Rohren um zwei verschiedene Arten von Bambus. Die geraden und gelberen Stangen sind Tokinstäbe aus China und bei den krummen mit den dickeren Knoten handelt es sich um tailändischen Bambus. Für mein Projekt sind die Tokinstäbe wahrscheinlich besser geeignet, da sie regelmässiger gewachsen sind und laut Hortima Gartenbau von bester Qualität sind.

Myrtas Fotos der Phänomena-Ausstellung in Zürich von 1984, wo man eine Bambuskonstruktion mit interessanten Verbindungen aufgebaut hat.

,

Donnerstag, 22. Juli 2010

Inspiration

Hier zeige ich einige Fahrräder mit verschiedenen Bambuskonstruktionen, die ich bei Recherchen in den weiten des Webs gefunden habe und mich schlussendlich auch dazu geführt haben, dieses Projekt in Angriff zu nehmen.

Zuerst sieht man verschiedene Räder des amerikanisches Rahmenbauers Craig Calfee, der wunderschöne Bambusrähmen baut und in Afrika den Leuten zeigt, wie man aus Bambus Fahrräder herstellt. Die Velos, die in Amerika hergestellt werden und unter der Marke Calfeedesign laufen, sind sehr exquisit und haben somit auch ihren Preis. Der Rahmen alleine kostet schon 2695 $ (ca. 2840 CHF).
Die Rahmen, die in Ghana produziert werden, laufen unter einem anderen Label und sind hier bereits ab 695 $ (ca. 730 CHF) erhältlich.

Das erste Bild zeigt ein Lastenrad, welches unter seiner Anleitung von den Einheimischen in Ghana hergestellt wurde.
Das zweite Bild ist ein Aufbau für Ken Runyan, der damit den Ironman bestritt.

Das nächste Fahrrad gefällt mir speziell gut, da man möglichst viele Teile (Vorbau, Lenker, Gabel) aus Bambus herstellte und auch die klassische Rahmenform dem Bambus anpasste.


Ich empfehle noch ein Link zu einer Kritik über die Roadversion von Calfeedesign mit schönen Detailaufnahmen des Velos.

Als nächstes zeige ich den Rahmen von Bamboocycles aus Mexiko City. Er gefällt mir persönlich optisch nicht speziell. Doch interessant daran finde ich, dass sie für Rennrad-, Fixie- und Mountainbikerahmen die selben Verbindungsstücke verwenden und lediglich die einzelnen Rohrlängen der Radgrösse anpassen.
Nun ein Fixie von Boobiclycles, welche die Verbindungen mit Carbon verstärken, und eine Detailaufnahme ihres Rennrades, wo man die Wickelung sehr schön sieht. Sie produzieren ihre Räder in Vietnam, direkt nachdem die Rohre getrocknet sind. Diese höhlen sie aus, um Gewicht zu sparen. Der Gründer ist Profirennfahrer und fährt die Fahrräder auch an Wettkämpfen.

Dienstag, 6. Juli 2010

Die Idee

Am Anfang steht die Idee. Die Idee, einen Fahrradrahmen im Rahmen meiner näherkommenden Maturitätsarbeit herzustellen. Ich möchte etwas spezielles machen, was nicht jeder hat und trotzdem realisierbar ist. Ich spielte zuerst mit dem Gedanken ein Liegevelo zu bauen, kam jedoch schnell wieder davon ab, da ich merkte, dass ich um Kosten und Aufwand zu minimieren lieber ein Fixie (Fahrrad mit nur einem Gang und ohne Freilauf) bauen will. Als ich dann beim surfen auf die Website des Rahmenbauers Calfee gestossen bin, war für mich sofort klar, was das spezielle meines Fahrrades werden wird. Der Rahmen wird aus Bambus. Doch wieso gerade Bambus? Hier eine kleine Liste, der mir bekannten Qualitäten, die Bambus aufweist:

-Leichtigkeit
-Stabilität
-Preis
-Federung kleinerer Unebenheiten der Strasse
-Aussehen

Im Laufe meiner Arbeit werden ich wahrscheinlich noch einige Vor- und Nachteile entdecken, über die ich dann natürlich auch hier schreiben werde.
Mit diesem Blog werde ich regelmässig über den Stand meines Projektes schreiben, um euch einen Einblick zu geben, was es heisst einen solchen Rahmen zu bauen. Ich hoffe zudem, dass ich den ein oder anderen inspirieren kann sich selber an ein solches Projekt zu wagen.
Bei Anregungen oder Fragen schreibt doch einfach einen Kommentar.